WIRTSCHAFTSMEDAILLE DES LANDES BADEN-WÜRTTEMBERG

Neun Persönlichkeiten und drei Unternehmen erhielten die Wirtschaftsmedaille. Dass sein Unternehmen dabei war, überraschte Geschäftsführer Stefan Böckeler. Als er vor einem halben Jahr davon erfahren habe, auf der Vorschlagsliste zu stehen, habe er nie im Leben damit gerechnet, davon noch einmal etwas zu hören. Es kam anders, und so dankte Böckeler in Stuttgart seinen Eltern, die den Grundstein für seinen Erfolg gelegt hätten, seiner Gattin Petra und den Söhnen Sebastian, Christian und Fabian. Ihnen und allen Mitarbeitern widmete er die Auszeichnung: „Ohne sie wären wir nicht dort, wo wir heute sind.“

Bühler Beitrag zur Kaffeehauskultur

Die Auszeichnung sei gleichermaßen eine Würdigung herausragender unternehmerischer Leistungen und ein Dank für besondere Verdienste um die baden-württembergische Wirtschaft, sagte Hoffmeister-Kraut. In ihrer Laudatio auf das Bühler Unternehmen nannte die Ministerin Baden-Württemberg das „Genießerland Nummer eins“. Für Genuss und Verführung stünden auch die Produkte der Böckeler Confiserie - und Kaffeehausbetriebe GmbH.

Stefan Böckeler habe von seinem Vater Franz vor 30 Jahren das Stammhaus übernommen. Neben ihm und seiner Ehefrau sei mit den Söhnen inzwischen auch die vierte Generation in der Geschäftsleitung tätig.

Durch den beharrlichen Ausbau weiterer Standorte neben dem Stammhaus in Bühl – in Baden-Baden, Karlsruhe und zuletzt in Ettlingen – habe die Familie Böckeler zur Erhaltung der Kaffeehauskultur in Nordbaden maßgeblich beigetragen.

Davon profitiere auch der Einzelhandel in den Innenstädten: „Denn zu attraktiven und gut besuchten Innenstädten gehören auch Kaffeehäuser als Orte der Entspannung und Begegnung.“

Bühler Ausbildung von hoher Qualität

Hoffmeister-Kraut hob den Stellenwert hervor, den im Unternehmen die Ausbildung besitze. Derzeit zähle Böckeler 15 Auszubildende: „Sie werden gezielt gefördert, und ein besonderer Ansporn ist die Teilnahme an internationalen und Leistungswettbewerben.“

Die wiederholten Spitzenplatzierungen seien auch eine Auszeichnung für das Unternehmen, für die hohe Qualität der Ausbildung und der Spitzenstellung, die das Konditoreihandwerk mit seinen 80 Betrieben im Genießerland Baden-Württemberg einnehme.

In der 1999 in der Bühler Erlenstraße eröffneten Genussmanufaktur arbeiteten derzeit 32 Konditoren und fünf Bäcker. Dort werden nach alten Hausrezepten täglich 60 verschiedene Obst-, Creme- und Sahnetorten und zu einem kleineren Anteil Backwaren hergestellt.

Hinzu kommen Pralinen, regionale und saisonale Feingebäcke sowie in den vergangenen Jahren verstärkt Macarons und Speiseeiskreationen.

Süße Grüße aus Bühler Genussmanufaktur

Damit treffe Böckeler den Geschmack der Zeit, was auch diverse Auszeichnungen belegten: etwa für den Bühler Zwetschgenstollen oder Pralinen mit der Bühler Zwetschge.

Erst in diesem Jahr mit dem German Chocolat Award in der Kategorie Praline mit Alkohol ausgezeichnet worden ist eine Schwarzwälder-Kirsch-Praline. Unter 116 Einsendungen war sie von einer Jury zur besten Praline gekürt worden.

Was aus einem Kirsch-Gelee mit Ortenauer Kirschen und Oberkircher Kirschwasser samt einer Emulsion aus Sahne und Schokolade entstehen kann, durften die Gäste der Feierstunde selbst am Gaumen feststellen.

Die aus Bühl mitgebrachten Pralinen waren rasch weg – gleich verkostet oder für den Nachhauseweg mitgenommen. So oder so: Es war ein süßer Beweis für das, was in der Bühler Genussmanufaktur möglich ist.